Transformation

Die Wirksamkeit des systemischen Coachings: Wie Sie Ihre Mitarbeitenden durch Change-Prozesse begleiten

Veränderungen sind unvermeidlich, vor allem in einer Welt, die von Digitalisierung, Globalisierung und neuen Arbeitsmodellen geprägt ist. Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden den Wandel nicht nur akzeptieren, sondern aktiv mitgestalten? Hier kommt das systemische Coaching ins Spiel – eine Methode, die nicht nur auf individuelle Weiterentwicklung abzielt, sondern das gesamte Unternehmen als lebendiges, vernetztes System betrachtet.


Was ist systemisches Coaching?


Systemisches Coaching unterscheidet sich von anderen Coaching-Ansätzen dadurch, dass es den Coachee (den Mitarbeitenden) immer im Kontext seines Umfelds betrachtet. Der Fokus liegt nicht nur auf der individuellen Entwicklung, sondern darauf, wie die Person in einem komplexen, dynamischen System agiert – sei es ein Team, eine Abteilung oder das gesamte Unternehmen.


Im Kern geht es darum, dass Veränderungen nie isoliert betrachtet werden sollten. Jede Aktion hat Auswirkungen auf andere Teile des Systems, ähnlich wie das Prinzip der Schmetterlingsflügel: Ein kleiner Flügelschlag kann große Auswirkungen haben. Systemisches Coaching hilft dabei, diese Dynamiken zu verstehen und Veränderungen auf eine Weise zu gestalten, die sowohl die einzelne Person als auch das System stärken.


Warum ist systemisches Coaching in Veränderungsprozessen so wichtig?

Veränderungen lösen oft Unsicherheiten und Widerstände aus. Mitarbeitende fühlen sich in ihrer Komfortzone bedroht und reagieren mit Ablehnung. Genau hier setzt systemisches Coaching an. Es hilft, die Perspektiven der Mitarbeitenden zu erweitern und den Wandel als eine Chance zu begreifen, statt als Bedrohung. Durch gezielte Fragestellungen und Reflexionen können Coachees erkennen, wie sie aktiv zur Lösung von Problemen beitragen können, anstatt sich als Opfer der Umstände zu fühlen.


Ein gutes Beispiel für den Einsatz von systemischem Coaching ist die Einführung neuer Technologien. Häufig stoßen solche Innovationen auf Skepsis, vor allem bei langjährigen Mitarbeitenden. Durch systemisches Coaching können diese Mitarbeitenden ihre Ängste und Vorbehalte in einem sicheren Rahmen äußern und gemeinsam mit dem Coach Wege finden, wie sie die neuen Technologien nicht nur akzeptieren, sondern effektiv nutzen können.


Wie läuft ein systemisches Coaching ab?

Systemisches Coaching basiert auf offenen Fragen und Reflexionen, die den Coachee dazu anregen, neue Perspektiven zu entdecken und eigenständig Lösungen zu entwickeln. Ein Coach wird nie direkte Anweisungen geben oder Ratschläge erteilen, sondern unterstützt den Coachee dabei, die für ihn beste Lösung zu finden. Dieser Ansatz stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern fördert auch die Eigenverantwortung und das langfristige Engagement der Mitarbeitenden.

Ein typischer Coaching-Prozess könnte wie folgt aussehen:

  1. Zielsetzung: Zu Beginn wird gemeinsam ein Ziel für den Coaching-Prozess definiert. Dieses Ziel sollte klar und messbar sein, beispielsweise „Widerstand gegen den Umgang mit neuen Technologien abbauen und sich konstruktiv damit beschäftigen“ oder „Kommunikationsfähigkeit im Team durch die aktive Übernahme von Verantwortung in Meetings, Workshops und Gesprächen stärken“.

  2. Analyse des Systems: Der Coach analysiert mit dem Coachee dessen Umfeld und die Wechselwirkungen innerhalb des Teams oder der Abteilung. Dabei werden Hindernisse und Blockaden identifiziert.

  3. Erarbeitung von Lösungen: Der Coachee entwickelt eine Lösung, die er in seinem Umfeld testen kann. Der Coach unterstützt dabei, verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die beste für den Coachee abzuwägen.

  4. Reflexion und Anpassung: Nach der Umsetzung der Lösungen wird regelmäßig reflektiert, welche Maßnahmen erfolgreich waren, und welche angepasst werden müssen.


Fazit

Systemisches Coaching ist ein kraftvolles Instrument, um Mitarbeitende nicht nur durch Veränderungen zu begleiten, sondern sie aktiv in den Veränderungsprozess einzubinden. Es stärkt das Selbstbewusstsein, fördert die Eigenverantwortung und hilft, das Unternehmen als ein vernetztes System zu verstehen. Gerade in Zeiten von Change-Management-Prozessen kann systemisches Coaching den entscheidenden Unterschied machen.